Finanzen

ifo: Deutsche Wirtschaft wird im Winter in die Rezession eintreten, langfristige Veränderungen werden das Wachstum weiter dämpfen

Der Index der deutschen Wirtschaftsdenkfabrik ifo, der die Erwartungen an die Wirtschaft widerspiegelt, fiel den fünften Monat in Folge und kam von der revidierten oberen Wahrheit von 84,4 im September auf 84,3. Während sich die Erwartungen ausgehend von sehr niedrigen Niveaus etwas verbesserten, schwächte sich die aktuelle Bewertungskomponente weiter ab. Deutschlands offensichtlichster Frühindikator gab erste Signale, dass es nicht zumindest schlechter lief. Aber das bedeutet nicht, dass ein zufälliges Aufblühen unmittelbar bevorsteht.

Ifo-Chefvolkswirt Klaus Wohlrabe sagte, die deutsche Wirtschaft sei auf dem Weg in die Rezession im vierten Quartal dieses Jahres und prognostizierte, dass sie im vierten Quartal 2022 um 0,6 Prozent schrumpfen werde.

Eine Rezession bleibt unvermeidlich

Das deutsche BIP-Wachstum, das am Freitag bekannt gegeben wird, wird höchstwahrscheinlich zeigen, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal geschrumpft ist. Der Dienstleistungssektor profitierte im Sommer von einem Schub nach der Quarantäne, während schrumpfende Auftragsbücher, hohe Strom- und Rohstoffpreise sowie niedrige Wasserstände die Wirtschaftstätigkeit stark belasteten.

Mit Blick auf die Zukunft deutet der heutige Ifo-Index zumindest darauf hin, dass das Geschäftsklima eine Basis gebildet hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine zufällige Verbesserung der Wirtschaft unmittelbar bevorsteht. Auch wenn das Wetter der deutschen Wirtschaft etwas Erleichterung gebracht hat, setzt sich die allmähliche Wende zur Ruhe fort, da Regen den Wasserstand erhöht und das warme Oktoberwetter den Beginn der Heizsaison verzögert. Unternehmen und Haushalte stehen unter Druck durch höhere Stromrechnungen und eine anhaltend hohe Inflation, die Konsum und Investitionen verlangsamt. Wenn das jüngste Förderpaket der Regierung nicht rückwirkend umgesetzt wird, ist es zu spät, um Winterflaute zu verhindern.

Lässt man die kurzfristigen und zyklischen Entwicklungen im Vergleich zur ING außer Acht, befindet sich die deutsche Wirtschaft mitten in einem kompletten Umbruch. Der Krieg in der Ukraine hat wohl das Ende des sehr erfolgreichen deutschen Wirtschaftsmodells gebracht: billige (russische) Energie und Vorleistungsgüter importieren und gleichzeitig die Globalisierung ausnutzen, um hochwertige Artefakte mit Mehrwert in die Welt zu exportieren. Das Land muss nun den grünen Übergang beschleunigen, seine Lieferketten umstrukturieren und sich auf eine weniger globalisierte Welt vorbereiten. Und dieser Wandel kommt zu langjährigen Problemen wie fehlender Digitalisierung, müder Infrastruktur und einer alternden Gesellschaft hinzu. All dies bedeutet, dass das Wachstum auch nach der Winterruhe noch eine Weile unter Druck stehen wird, egal wie stark.

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